Technologie-Demonstrator N1000-XSS1 absolviert ersten Testflug
Nimbus Aerospace, ein US-amerikanisches Start-up-Unternehmen, das die Einführung eines elektrischen Business-Jets plant, hat zum ersten Mal ein Demonstrationsflugzeug im Maßstab von einem Zehntel geflogen. Das in Seattle ansässige Unternehmen strebt für das sechssitzige Flugzeug N1000 eine Reichweite von etwa 1.000 Seemeilen an, das nach eigenen Angaben im Jahr 2032 in Dienst gestellt werden könnte.
Laut Nimbus validierte der 1 Minute und 23 Sekunden lange Testflug am 4. Dezember das proprietäre Flugzeug-Zellendesign und das verteilte elektrische Antriebssystem, bei dem Ventilatoren verwendet werden, die auf einem festen Flügel montiert sind. Das Unternehmen gab an, den Demonstrator in weniger als einem Monat mit maßgeschneiderten und handelsüblichen Komponenten gebaut zu haben.
Das Nimbus-Ingenieurteam analysiert nun die Daten dieses Fluges und bereitet sich auf den Bau eines anschließenden Demonstrators im Viertelmaßstab vor, der 2025 flugbereit sein könnte. Der erste N1000-Prototyp in Originalgröße wird voraussichtlich im Jahr 2029 für die Flugerprobung bereit sein.
Die prognostizierte Reichweite des Nimbus 1000 ist deutlich länger als bei anderen batterieelektrischen Flächenflugzeugen, die sich derzeit in der Entwicklung befinden, wie z.B. Alice von Eviation. Das Start-up hat keine Details des geplanten Antriebssystems veröffentlicht, abgesehen von der Veröffentlichung von Bildern, die zwei Sätze von sieben Fan-Triebwerken zeigen, die auf der Oberseite langer, dünner Flügel installiert sind.
Das französische Start-up Beyond Aero arbeitet an Plänen für einen wasserstoffelektrischen Businessjet mit einer Reichweite von 800 nm für vier Passagiere.
Adrian Groos, CEO von Nimbus Aerospace, gründete das Unternehmen im Jahr 2023 gemeinsam mit Chief Technology Officer Akim Niyonzima, der zuvor als Ingenieur bei Bombardier tätig war. Das Team hat 120.000 US-Dollar aus dem Techstars-Accelerator-Programm und weitere 50.000 US-Dollar von der Investmentfirma Chisos Capital aufgebracht. Anfang dieses Jahres mietete Nimbus einen Hangar am Phoenix-Mesa Gateway Airport in Arizona, der als Engineering-Basis dienen sollte.
Groos ist davon überzeugt, dass elektrische Business-Jets wie der N1000 eine nachhaltigere Form des Luftverkehrs bieten und gleichzeitig die private Luftfahrt erschwinglicher machen können. Das Unternehmen plant, den Jet für den Betrieb mit einem Piloten zu zertifizieren.
„Privatjets sind zwischen fünf- und 14-mal umweltschädlicher pro Passagier als kommerzielle Flugzeuge, was sie zum umweltschädlichsten Transportmittel macht“, sagte er. „Um die Netto-Null-Emissionsziele der Branche bis 2050 zu erreichen, werden in den kommenden Jahrzehnten Tausende neuer und nachhaltiger Privatflugzeuge benötigt.“
Quelle: AIN Dec 2024 – Felix Meier / Business jet traveller oct 2024 – Felix Meier